Spielbeurteilung

New World

24.11.2023
New World ist ein Online-Rollenspiel, das die europäische Expansion auf dem amerikanischen Kontinent aufgreift. Spielerisch bietet es ein innovatives Rollenspielkonzept, welches Eigeninitiative in den Fokus rückt.
Die Story
Der Handlungsrahmen von New World lehnt sich an die europäische Expansion in Amerika um das 17. Jahrhundert herum an. In der fiktiven Vorgeschichte stießen mutige Entdecker einst im Atlantik auf die mysteriöse Insel Aeternum, auf der die sagenumwobene Ressource Azoth existieren soll. Diese verleiht nicht nur ungeahnte Kräfte und ewiges Leben, sondern verwandelt Lebewesen ebenfalls zu böswilligen Kreaturen. Getrieben von der Gier nach Macht und Stärke, machen sich abenteuerlustige Menschen auf den Weg nach Aeternum, um in den Besitz dieses göttlichen Elements zu gelangen.

Wir begeben uns ebenfalls auf die Reise nach Aeternum. Doch geraten wir in ein Unwetter, sodass unser Schiff kentert und wir an den Strand jener Insel an Land gespült werden. Ohne Hab und Gut machen wir uns auf den Weg ins Landesinnere und unser Abenteuer beginnt.
Die Wächterin Nora Linch führt uns in die Spielwelt ein. Ähnliche Dialogfenster führen die Story weiter oder erteilen Aufgaben.

Der Spielablauf
Zu Beginn des Spiels widmen wir uns erst einmal dem überschaubaren Charakter-Editor. Anders als im Fall von World of Warcraft und Elder Scrolls Online fehlen in New World sowohl die verschiedenen Spezies als auch die Klassen. Es stehen ausschließlich menschliche Charaktere zur Auswahl.

Auf unseren Abenteuern geraten wir an eindrucksvolle Schauplätze und furchteinflößende Gegner.

Unser erster Weg führt uns zur Siedlung Erstes Licht. Vor den Toren der Siedlung herrscht bereits reges Treiben: Rohstoffe werden abgebaut, Waren und Güter werden produziert und es wird gehandelt.

Das niederschwellige Fähigkeiten- und Attributsystem erleichtert es, die Spielfigur langsam weiterzuentwickeln.

In den Kämpfen gibt es leichte und schwere Angriffe, Paraden und Ausweichbewegungen. Wir können dabei sowohl mit Nah- als auch Fernkampfwaffen zu Felde ziehen. Das Spiel setzt auf ein Aktion-Reaktion-Prinzip, was die Kampfszenarien authentisch und realistisch wirken lässt. Auf komplizierte Fähigkeits- und Skill-Systeme wurde hingegen verzichtet.

Gekaufte Rüstungs- und Waffen-Skins ändern zwar das Erscheinungsbild, jedoch nicht das tatsächliche Spielerlebnis.

In-Game Käufe
New World bietet Ingame-Käufe an. Doch sind die erworbenen Rüstungen und Waffen Skins sind lediglich kosmetischer Natur.
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Pädagogische Beurteilung:

Die Spielwelt, die NPCs, die Hauptgeschichte und das Quest Design wirken wenig originell. Der historische Hintergrund dient hier vor allem als optisch eindrucksvolle Szenerie, die mit einer wilden Mischung von Fantasy-Elementen und klassischen Rollenspiel-Standardaufgaben gefüllt wird. Die Erledigung dieser Aufgaben dient letztlich nur dem Ziel, weitere Belohnungen wie Gold, besondere Gegenstände und Erfahrungspunkte zu sammeln. Dieses altbekannte und generische Prinzip erinnert dabei unfreiwillig an das Quest Design der Frühphase von World of Warcraft: „Gehe dorthin, und rede mit X.“; „Gehe dahin und sammele Y“ oder „Erlege zehn Krokodile!“.

Jedoch lässt das Spiel Platz, eigene Spielziele zu verfolgen. Hierzu zählt beispielsweise die Weiterentwicklung des eigenen Charakters. Das permanente Gefühl, an der Schwelle zum nächsten Fähigkeiten-Upgrade zu stehen, motiviert dazu, immer weiterzumachen.

Hierbei nimmt das PvP-System der offenen Spielwelt einen neuen und vor allem relevanten Stellenwert ein. Wir können uns bereits kurz nach Spielbeginn einer Fraktion anschließen. Dies gilt ebenfalls für die Beteiligung an den kleineren und größeren Schlachten, die regelmäßig und allerorts zu beobachten sind. Gewinnt eine Kompanie in einem der Spielgebiete an genügend Einfluss, kann sie der regierenden Kompanie des Ortes den Krieg erklären und eine Belagerungsschlacht für den Folgetag „anmelden“. Dies sorgt für die bereits beschriebene Lebendigkeit in New World und ermöglicht spannendes, erlebnisreiches und vor allem authentisches Rollenspiel. Jene Lebendigkeit ist auf die Spielenden selbst zurückzuführen. Denn die Städte werden von ihnen regiert und gestaltet. Hierzu zählen ebenfalls Bauprojekte, die in Auftrag gegeben und gemeinschaftlich umgesetzt werden können. Dies steigert nicht nur den Ruf einer Fraktion oder Kompanie, sondern fördert auch Heldinnen und Helden zu Tage, die durch ihre Taten sowie ihren Einsatz an Rang und Namen gewinnen. Nicht alle werden mit der ungewohnten Freiheit und Offenheit der Spielwelt von New World etwas anzufangen wissen. Jedoch ist es durch Mitgliedschaft in einer der Kompanien möglich, sich an Schlachten gegen andere Fraktionen zu beteiligen und sogar über ganze Gebiete zu herrschen. Diese Anführer werden zu prominenten Persönlichkeiten der Spielwelt.

Diese Anreize können allerdings zu sehr ausgedehnten Spielphasen führen. Gerade die zwischenmenschliche Komponente des Spiels, das ja einen riesigen sozialen Interaktionsraum aufspannt, kann zu Erwartungshaltungen und sogar sozialem Druck führen. Dabei sollten eigene Grenzen klar kommuniziert und eigene Spielzeiten regelmäßig reflektiert und begrenzt werden.

Fazit:

New World bietet keine überzeugende Story, sondern lebt von der Konkurrenz und der Interaktion der unzähligen Spielenden untereinander. Teil dieser Welt zu sein, erzeugt eine eigene, hochgradig eskapistische Faszination, der man sich ab einem gewissen Punkt nur schwer entziehen kann.
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Bildnachweise

[1]New World / Amazon Games / Pressematerial[2]New World / Amazon Games / Screenshot by spielbar.de[3]New World / Amazon Games / Screenshot by spielbar.de[4]New World / Amazon Games / Screenshot by spielbar.de[5]New World / Amazon Games / Screenshot by spielbar.de[6]The Elder Scrolls Online / Zenimax Online Studios & Bethesda Softworks / Steampowered.com[7]Square Enix[8]World of Warcraft Pressematerial, Blizzard