Spielbeurteilung

Rust

24.06.2016
Gestrandet auf einer vermeintlich einsamen Insel: In Rust gilt es in einer großen Online-Multiplayer-Welt zu überleben. Der Reiz liegt dabei im Zusammenspiel mit anderen Personen: Ob man sich alleine durchschlägt oder als Gemeinschaft – wie sich das Spiel entwickelt, entscheiden die Spielenden.
Rust ist ein Online-Multiplayer-Spiel, bei dem man sich auf einer vermeintlich unbewohnten Insel wiederfindet. Jede Spielfigur startet dabei an einer zufällig ausgewählten Stelle und trägt nichts außer einem Stein und einer Fackel bei sich. Von da an gilt es, möglichst lange in der offenen Spielwelt von Rust zu überleben. Dafür muss man auf verschiedene Werte achten, wie zum Beispiel die Gesundheit, den Nahrungsbedarf und die Körpertemperatur. Auch wilde Tiere und andere Personen, die einen angreifen können, stellen eine Gefahr da. Daher gilt es, genügend Ressourcen einzusammeln, Werkzeuge und andere nützliche Gegenstände zu „craften“ (also zusammenzubauen) und genügend Nahrung zu finden.

Dank der Spitzhacke lassen sich Stein und andere Ressourcen viel schneller sammeln.
Stirbt die Spielfigur, fängt man wieder von vorne an. Die Gegenstände aus dem Inventar können an der Stelle, an der man gestorben ist, von anderen eingesammelt werden. Einen Singeplayer-Modus gibt es in Rust nicht. Möchte man sich am Spiel beteiligen, muss man zunächst einem der zahlreichen Server beitreten. Je nachdem, welche Herausforderung man sucht, findet man hier Server mit 20 oder 200 Personen, Anfänger- oder Profiserver und solche, auf denen ein besonderer Spielmodus gespielt wird wie PvE (Personen gegen die Umgebung) oder PvP (jeder gegen jeden).

In Rust ist eine Chatfunktion integriert, mit deren Hilfe man per Textnachricht oder per Voice Chat mit anderen Personen kommunizieren kann.

Viele schließen sich zu einem Clan zusammen und helfen sich gegenseitig zu überleben.

Anmerkung der Redaktion: Bei dem getesteten Spiel handelt es sich um eine Early-Access-Version, also eine vorab spielbare Version, die dem Testlauf dient. Bis zum offiziellen Release können sich daher einzelne Spielelemente verändern.

Pädagogische Beurteilung:

Online-Survival-Games erfreuen sich bereits seit einigen Jahren großer Beliebtheit. Als Vorläufer gilt das Multiplayer-Spiel DayZ, das als eine Modifikation der Militärsimulation ARMA 2 begann. Dem Prinzip folgten unter anderem Ark: Survival Evolved, Sir, You Are Being Hunted – und eben Rust. Eine Besonderheit an Rust: Im Gegensatz zu anderen Titeln, hat man hier keinen Einfluss darauf, wie die Spielfigur aussieht. Ob Mann oder Frau, helle oder dunklere Haut – das alles entscheidet sich ohne Zustimmung der Spielenden und fordert mehr Toleranz ihrerseits ein. Pädagogisch spannend: Der ungewollte Perspektivwechsel bringt sicher den einen oder anderen Denkanstoß mit sich.

Der Reiz hinter Titeln wie Rust liegt vor allem in der unberechenbaren, offenen Spielwelt. Rust folgt keiner Geschichte und führt auf kein Ziel zu. In welche Richtung sich das Spiel entwickelt, liegt allein in der Hand der Gamer. Beispielsweise hat man die Möglichkeit, sich als Clan zu organisieren und gemeinschaftlich das Überleben zu sichern. Man kann sich aber auch als Einzelkämpfer/in probieren. Eine richtige Art, wie Rust zu spielen ist, gibt es nicht. So bleibt in dem Spiel viel Platz für Kreativität.

Dennoch steht in Rust klar das Überleben im Vordergrund. Der Tod in der Spielwelt wird hart abgestraft, indem man stets sein gesamtes Inventar verliert. Hat man bereits mehrere Stunden in das Spiel investiert, kann dies schnell zu Frust führen. Man steht daher unter starker Anspannung : Jedes wilde Tier und jede andere Person stellt eine potentielle Bedrohung dar. Ausrüstungsgegenstände orientieren sich zu Teilen an einer militärischen Optik. Die Kampfhandlungen selbst sind zwar nicht detailliert dargestellt, allerdings ist bei einem Treffer ein roter Rand um den Bildschirm zu sehen, der an Blut erinnert. Um miteinander in Verbindung zu bleiben, gibt es in Rust einen Text- und VoiceChat. Diese können auch für Beleidungen, Drohungen und ähnliches ausgenutzt werden. In den Einstellungen lässt sich die Chatfunktion ausstellen.

Der Einstieg als Neuling gestaltet sich in Rust sperrig. Es gibt kein Tutorial in dem Spiel, sodass man im Internet mittlerweile zahlreiche Beginner’s Guides findet, die diesen Part übernehmen und bei den ersten Schritten helfen.

Fazit:

Rust überzeugt mit einer offenen Spielwelt, die frei erkundet werden kann. Das Zusammenspiel mit anderen Personen fasziniert, birgt mittels Chatfunktion aber auch Gefährdungspotential. Zusammen mit den kämpferischen, teilweise militärisch anmutenden Elementen des Spiels eignet sich Rust erst ab einem Alter von 16 Jahren.
Sarah Pützer
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Siehe auch

Spielbeurteilung

Ark: Survival Evolved

Ark: Survival Evolved ist derzeit in aller Munde – dabei ist das Spiel offiziell noch gar nicht erschienen. Der Überlebenskampf in einer großen Onlinewelt fasziniert, insbesondere dank zähmbarer Dinos. Chatfunktionen und nicht klar definierte Regeln bergen dagegen Gefährdungspotentiale.

Spielbeurteilung

Fortnite: Battle Royale

Das kostenlose Online-Spiel ist seit der Erst-Veröffentlichung im September 2017 zu einem regelrechten Massen-Phänomen geworden. Bei Kindern und Jugendlichen hat es sich in kürzester Zeit als Favorit durchgesetzt. Ab welchem Alter eignet es sich aus pädagogischer Sicht?

Spielbeurteilung

DayZ

Die Modifikation der Militärsimulation ARMA 2, DayZ, gibt eine grobe Rahmenhandlung vor, konkrete Spielziele setzt sich aber jeder selbst. Unsere Spieletester von total verpLANt haben sich das Spiel genauer angeschaut. Ihr Fazit: Überzeugendes Spielkonzept für Erwachsene, das lange Zeit unterhält.

Bildnachweise

[1]Rust / Facepunch Studios / steampowered.com[2]Facepunch Studios[3]Facepunch Studios[4]Studio Wildcard[5]Fortnite: Battle Royale / Epic Games[6]DayZ