Spielbeurteilung

Caesar IV

15.03.2011
Caesar IV ist Teil der bekannten Aufbausimulationsreihe. Die Spielenden übernehmen die Rolle eines römischen Statthalters und sorgen für den Aufbau und die Kontrolle der eigenen Stadt. Im Gegensatz zu seinen Vorgängern, ist Caesar IV vollständig in 3D-Grafik umgesetzt.
Caesar IV ist ein Aufbausimulationsspiel und der 4. Teil der „Caesar“-Reihe. Erstmals zeigt sich das Spiel vollständig in 3D-Grafik. Die Spielenden schlüpfen in die Rolle eines Statthalters im alten Rom. Sie sind verantwortlich für das Wohl der Bevölkerung, Handel mit anderen Städten und die militärische Verteidigung der Stadt in Krisenzeiten. Im Laufe des Spiels steigt der Status der Spielenden in ihrer Position als Statthalter, die zu verwaltenden Städte werden größer und anspruchsvoller. Auf diese Art und Weise können die Spielenden immer wieder neue Herausforderungen meistern.
Die Spielenden sind für die Verwaltung des alten Roms zuständig, mit allem, was dazugehört.

Das Spiel enthält drei Kampagnen mit steigendem Schwierigkeitsgrad. Ebenfalls sind zahlreiche Szenarien verfügbar, die unabhängig von den Kampagnen gespielt werden können. Auch ein Online-Modus ist verfügbar, in dem die Spielenden einzelne Szenarien durchspielen und ihre erreichten Punkte im Internet mit anderen vergleichen können. Mithilfe des integrierten Leveleditors ist auch das Erstellen eigener Szenarien möglich.
Das Spiel besticht durch seine 3D-Grafik.

Anders als viele Aufbausimulationsspiele legt Caesar IV weniger Wert auf taktische Schlachten des Militärs. Wichtiger (und bei Aufbaustrategiespielen selten zu finden) ist die Ästhetik der Stadt. Die Spielenden müssen die Kultur in der Stadt sehr gut im Auge behalten, damit sich die Bewohner wohl fühlen und sich sehr genau überlegen, wo sie landwirtschaftliche Betriebe platzieren. Sonst kann es mit der Zufriedenheit unter der Bevölkerung sehr schnell bergab gehen. Die Spielenden sind daher immer bestrebt eine schöne und ansehnliche Stadt zu errichten und werden dadurch belohnt, dass ihr Ansehen steigt, infolgedessen wiederum mehr Bewohner in die Stadt ziehen und sich dort wohl fühlen. Auch die Gottheiten des alten Roms spielen eine wichtige Rolle in Caesar IV, denn die Götter sind nur dann zufrieden, wenn sie von den Bewohnern ausreichend angebetet und respektiert werden. Sinkt die Akzeptanz, lassen die Gottheiten durch Naturkatastrophen die Bewohner ihre Unzufriedenheit spüren.

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Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Die pädagogische Beurteilung verfasste ein Student der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (hier in einer gekürzten Fassung):

Bei Caesar IV werden verschiedene Szenarien aus der Geschichte simuliert. Dabei treten mehr oder weniger komplexe Probleme auf, auf die der Spieler in richtiger Weise reagieren muss, um im Spiel erfolgreich zu sein. Ein Abschließen einer Mission ist nur dann möglich, wenn der Spieler sich von Beginn an über eine gute Planung der Bebauung der Stadt Gedanken macht. Es ist somit immer komplexes und vorausschauendes Denken nötig, welches gerade in schwer einzuschätzenden Krisensituationen, wie Waren- und Finanzengpässen, sowie der Gefahr durch abwandernde Bewohner, angekündigte Feinde, Naturkatastrophen oder schlechtes Ansehen in Rom dem Spieler einiges an strategischer Handlungsweise abverlangt.

In Abhängigkeit vom Schwierigkeitsgrad der Mission stehen dem Spieler unterschiedlich große Spielfelder und Ressourcen zur Verfügung. Je kleiner das Spielfeld ist, desto präziser muss die Planung der Stadt im Vorfeld geschehen. Stupides Drauf-los-bauen führt in kaum einem Fall zum Erfolg. Eine wichtige und nicht zu unterschätzende Hilfe ist die manuell einstellbare Spielgeschwindigkeit. Hat der Spieler alle Hände voll zu tun, den Bau voranzutreiben oder benötigt mehr Zeit zur Überlegung, kann er ohne weiteres den Spielverlauf pausieren und sich damit über längere Zeit Problemlösungsstrategien zurechtlegen.

Caesar IV ist stark an historische Gegebenheiten angelehnt. Gebäude und Umgebung sind dem 2500 Jahre alten Rom nachempfunden. Positiverweise lernt der Spieler in Caesar IV nicht nur einige Aspekte der römischen Kultur kennen, sondern eignet sich gewissermaßen ganz nebenbei durch spielerisches Aktivwerden Wissen und Fertigkeiten an, die auch im realen Leben von Bedeutung sein können. Das zielstrebige Umsetzen eines Auftrages (Idee) in eine aktive Handlung bis zum Erreichen des Ziels (Erfolg) ist auf das bei uns vorherrschende Prinzip der Dienstleistungsgesellschaft übertragbar. Der Spieler lernt, dass Effizienz und Zielstrebigkeit, aber auch Akzeptanz von Kritik (Beratungssystem) von außerordentlicher Bedeutung und Voraussetzungen sind, um erfolgreich zu sein. Aber der Spieler lernt auch, dass er sich an gewisse Verhaltens- und Arbeitsweisen richten muss, da sonst das Erfolgserlebnis ausbleibt (Statthalter ist Caesar untergeordnet und muss versuchen, dessen Forderungen nachzukommen). Diese vermittelte Tatsache ist ebenfalls auf die Realität übertragbar.

Fazit:

Im Allgemeinen ist das Spiel für alle Menschen interessant, die Spaß an Aufbausimulationsspielen haben. Die zu lösenden Aufgaben sind überschaubar, so dass sich mit Hilfe der Einstiegskampagne auch Anfänger des Aufbaustrategie-Genres schnell zurechtfinden. Das Spiel unterliegt keiner Altersbeschränkung. Dennoch müssen komplexe Abläufe in Wirtschaft und Handel ständig im Auge behalten werden, sodass Spieler unter sechs Jahren möglicherweise mit einer Erziehungsperson zusammen spielen sollten.
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Dieses Spiel wurde beurteilt von:
Otto-von-Guericke Universität Magdeburg

Siehe auch

Spielbeurteilung

SimCity Societies

SimCity ist der Klassiker schlechthin unter den Städtebausimulationen. Wie der Untertitel „Societies" bereits verrät, handelt es sich beim fünften Teil der Reihe darüber hinaus um eine Gesellschaftssimulation, in der die Spielenden den Charakter ihrer Stadt maßgeblich beeinflussen können.

Spielbeurteilung

City Life 2008

City Life ist eine Städtebausimulation, in der sich die Spielenden ihre Traummetropole erschaffen können. Verschiedene Bevölkerungsgruppen geben den Städten einen besonderen Charakter.

Spielbeurteilung

Imperium Romanum

Im Aufbau-Strategiespiel "Imperium Romanum"geht es um Städtebau der römischen Art. Zurückversetzt in die Zeit des römischen Reichs übernehmen die Spielenden die Rolle eines Provinz-Gouverneurs. In unterschiedlichen Szenarien können sie ihr Geschick beim Aufbau einer Stadt unter Beweis stellen.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Caesar IV / Vivendi / store.steampowered.com[3]Caesar IV / Vivendi / store.steampowered.com[4]SimCity Societies / Electronic Arts[5]City Life 2008 / Focus Entertainment / steampowered.com[6]Imperium Romanum / Kalypso / store.steampowered.com

2 Kommentare

Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg schreibt:

Die pädagogische Beurteilung verfasste ein Student der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg (hier in einer gekürzten Fassung):

Bei Caesar IV werden verschiedene Szenarien aus der Geschichte simuliert. Dabei treten mehr oder weniger komplexe Probleme auf, auf die der Spieler in richtiger Weise reagieren muss, um im Spiel erfolgreich zu sein. Ein Abschließen einer Mission ist nur dann möglich, wenn der Spieler sich von Beginn an über eine gute Planung der Bebauung der Stadt Gedanken macht. Es ist somit immer komplexes und vorausschauendes Denken nötig, welches gerade in schwer einzuschätzenden Krisensituationen, wie Waren- und Finanzengpässen, sowie der Gefahr durch abwandernde Bewohner, angekündigte Feinde, Naturkatastrophen oder schlechtes Ansehen in Rom dem Spieler einiges an strategischer Handlungsweise abverlangt.

In Abhängigkeit vom Schwierigkeitsgrad der Mission stehen dem Spieler unterschiedlich große Spielfelder und Ressourcen zur Verfügung. Je kleiner das Spielfeld ist, desto präziser muss die Planung der Stadt im Vorfeld geschehen. Stupides Drauf-los-bauen führt in kaum einem Fall zum Erfolg. Eine wichtige und nicht zu unterschätzende Hilfe ist die manuell einstellbare Spielgeschwindigkeit. Hat der Spieler alle Hände voll zu tun, den Bau voranzutreiben oder benötigt mehr Zeit zur Überlegung, kann er ohne weiteres den Spielverlauf pausieren und sich damit über längere Zeit Problemlösungsstrategien zurechtlegen.

Caesar IV ist stark an historische Gegebenheiten angelehnt. Gebäude und Umgebung sind dem 2500 Jahre alten Rom nachempfunden. Positiverweise lernt der Spieler in Caesar IV nicht nur einige Aspekte der römischen Kultur kennen, sondern eignet sich gewissermaßen ganz nebenbei durch spielerisches Aktivwerden Wissen und Fertigkeiten an, die auch im realen Leben von Bedeutung sein können. Das zielstrebige Umsetzen eines Auftrages (Idee) in eine aktive Handlung bis zum Erreichen des Ziels (Erfolg) ist auf das bei uns vorherrschende Prinzip der Dienstleistungsgesellschaft übertragbar. Der Spieler lernt, dass Effizienz und Zielstrebigkeit, aber auch Akzeptanz von Kritik (Beratungssystem) von außerordentlicher Bedeutung und Voraussetzungen sind, um erfolgreich zu sein. Aber der Spieler lernt auch, dass er sich an gewisse Verhaltens- und Arbeitsweisen richten muss, da sonst das Erfolgserlebnis ausbleibt (Statthalter ist Caesar untergeordnet und muss versuchen, dessen Forderungen nachzukommen). Diese vermittelte Tatsache ist ebenfalls auf die Realität übertragbar.

Im Allgemeinen ist das Spiel für alle Menschen interessant, die Spaß an Aufbausimulationsspielen haben. Die zu lösenden Aufgaben sind überschaubar, so dass sich mit Hilfe der Einstiegskampagne auch Anfänger des Aufbaustrategie-Genres schnell zurechtfinden. Das Spiel unterliegt keiner Altersbeschränkung. Dennoch müssen komplexe Abläufe in Wirtschaft und Handel ständig im Auge behalten werden, sodass Spieler unter sechs Jahren möglicherweise mit einer Erziehungsperson zusammen spielen sollten.

01.03.2007 um 18:29
Michael Stengel schreibt:

In Caesar IV stehen der Bau und die Entwicklung der Stadt an erster Stelle. Kriege und Schlachten sind nicht möglich, militärische Einsätze sind auf die Verteidigung der Stadt durch eine kleine Stadtarmee begrenzt (abgesehen von einigen Türmen an der Stadtmauer). Aus diesem Grund ist es möglich, sich mehr auf die Wünsche des Volkes einzulassen. Es macht Spaß, die Stadtbewohner bei ihren täglichen Beschäftigungen zu beobachten. Detailliert gehen die Menschen der unterschiedlichen Bevölkerungsschichten auch verschiedenen Tätigkeiten nach. Die Plebejer mühen sich auf den Feldern und in den Fabriken ab. Die Equites sind ab und zu im Badehaus zu sehen, um sich von der Arbeit zu entspannen, wohingegen sich die Patrizier täglich meist nur im Theater unterhalten lassen oder im Tempel ihr Gebet sprechen. Dies sind Spielelemente, die auch über längere Zeit die Spiellust aufrechterhalten.

Allerdings fallen auch einige Fehler bei der Programmierung von Caesar IV auf. Beispielsweise stimmen die Bedürfnisse der Stadtbewohner nicht immer mit den tatsächlich vorhandenen Gegebenheiten überein. Es wird des Öfteren angezeigt, dass die Brunnenversorgung nicht ausreichend ist, obwohl in einem kleinen Radius um die Gebäude mehrere Ziehbrunnen und mit Wasser versorgte größere Brunnen platziert sind. Auch wandern viele Equites und Patrizier ab, weil nicht für genügend Unterhaltung gesorgt wird. Daher muss der Spieler für sehr wenige Häuser bereits mindestens ein Theater errichten, was sich aber bei dem großen Platzbedarf und der recht kleinen zur Verfügung stehenden Fläche oftmals als schwierig erweist.
Kennt man die Karte noch nicht, ist es unweigerlich nötig, dass man nachträglich wieder Gebäude abreißt und Neubauten teuer errichten lässt. Dieser übertriebene Einfluss der Unterhaltung der Bevölkerung schwächt den Realismus des Spiels. Auch ist es nicht möglich, hügelige Bereiche der Karte wie in anderen Spielen zu planieren und sie somit urbar zu machen. Große Teile der Karte sind dadurch verschenkt und für den Spieler blockiert.
Besonders in länger dauernden Level kann es frustrierend sein, wenn man nur aufgrund unzureichender Bebauungsmöglichkeiten die Karte noch einmal beginnen muss. Die Probleme mit diesen Kinderkrankheiten in der Anfangsphase des Spiels sind jedoch schnell überwunden, so dass Caesar IV alles in allem ein recht interessantes und anspruchsvolles Spiel ist, welches lange Zeit begeistern kann. Es ist für alle Spieler empfehlenswert, die die Kombination von Aufbaustrategie und altertümlicher Architektur lieben und daher auch gern etwas mehr Zeit in diese Spielelemente investieren möchten.

01.03.2007 um 18:31