Spielbeurteilung

Battleborn

31.05.2016
League of Legends meets Shooter: Battleborn führt in eine rasante, bunte Comic-Welt, die das strategische Prinzip eines MOBAs aus einer anderen Perspektive zeigt: der Ego-Perspektive. Die Multiplayer-Modi fordern Teamwork und taktisches Vorgehen – die Einzelspielerkampagne dagegen bleibt leider blass.

Nach einer Katastrophe wurden fast alle Planeten und Sterne im Universum zerstört. Nur der Stern Solus bleibt übrig, auf dem sich die letzten Überlebenden retten. Die verschiedenen Alienrassen verbünden sich und entsenden ihre besten Kämpfer, die sogenannten Battleborn, um gegen das Volk der Varelsi zu kämpfen. Diese sollen nämlich für die Zerstörung verantwortlich sein.

Battleborn besticht mit seinen überzeichneten, comichaften Charakteren – hier zum Beispiel Marquis: Eine Mischung aus Gentleman und Roboter.
Battleborn ist ein Actionspiel, das Elemente aus einem Ego-Shooter mit dem Prinzip der MOBA-Games (Multiplayer Online Battle Arena) wie League of Legends verbindet. Wie für MOBAs üblich gibt es zwei Teams, in denen sich jeweils fünf sogenannte Heldinnen und Helden gegenüberstehen. Die Spielenden übernehmen die Rolle einer der Heldenfiguren und bewegen sich in der Ego-Perspektive durch die Arena. Die beiden Teams starten dabei an den gegenüberliegenden Seiten und verfolgen je nach Spielmodus ein anderes Ziel. Im Modus „Überfall“ beispielsweise müssen die zwei Wächterbots des jeweils anderen Teams zerstört werden, während es die eigenen zu verteidigen gilt. In „Capture“ kämpfen die Spielenden um drei Kontrollpunkte.

Jede Figur in Battleborn besitzt bis zu drei Spezialattacken, hier unten rechts im Bild. Einmal eingesetzt, muss man einige Sekunden warten, bevor man sie erneut anwenden kann.
Zu Beginn jeder Runde kann man seine Spielfigur aus einer Auswahl von Heldinnen und Helden wählen. Diese besitzen unterschiedliche Fähigkeiten und Waffen. Bei jeder neuen Spielrunde startet die ausgewählte Heldenfigur bei Level eins und muss Missionen erfüllen oder andere Gegner besiegen, um ein Level aufzusteigen und neue Fähigkeiten freizuschalten. Zusätzlich sind in der Arena Splitter verteilt, die man gegen Minions – also vom Computer gesteuerte Helfer – oder andere Boni eintauschen kann.

Die Heldinnen und Helden können sich mithilfe verschiedener Zaubersprüche auch gegenseitig unterstützen. Teamwork ist in Battleborn besonders gefragt.
Ist eine Spielrunde beendet, erhält man eine Punktzahl und steigt als Spielende/r im Kommandorang auf. Je höher dieser ist, desto mehr Heldenfiguren sind freigeschaltet. Neben dem Multiplayer-Modus gibt es eine Kampagne, die man alleine oder mit bis zu vier weiteren Personen spielen kann. Hier gilt es gemeinsam als Battleborn gegen die Varelsi in den Kampf zu ziehen – und die Geschichte um den Planeten Solus zu erforschen. Das Spiel setzt eine dauerhafte Internetverbindung voraus, auch die Solo-Kampagne ist offline nicht spielbar. Battleborn ist mit einer deutschen Sprachausgabe erschienen, alle Texte sind vertont.

Pädagogische Beurteilung:

Battleborn präsentiert sich als bunter Genremix, der dank seiner skurrilen Charaktere und schriller Comic-Optik ins Auge sticht. Ob Samurai-Schwert schwingender Ex-Bodyguard oder verrückt gewordene künstliche Intelligenz – keine Figur gleicht der anderen.

Hier liegt vor allem auch der Spielspaß in Battleborn. Jede Heldenfigur besitzt einzigartige Fähigkeiten und lässt sich anders spielen. Da man jede Runde erneut bei Level 1 beginnt, wird man zum Experimentieren aufgemuntert und versteift sich nicht nur auf einen Charakter. So kann man neue Herangehensweisen ausprobieren. Zudem wirkt das Sammeln der verschiedenen Heldinnen und Helden als Motivator – bis man nämlich alle 25 freigeschaltet hat, dauert es seine Zeit.

Damit man eine Spielrunde in Battleborn erfolgreich abschließt, ist vor allem eine gute Absprache des Teams gefordert. Dafür gibt es zum einen integrierten Voice-Chat, zum anderen kann man sogenannte Pings, also Zeichen auf der Karte, setzen. Für einen Sieg ist es wichtig, zusammenzuarbeiten und eine gemeinsame Strategie zu verfolgen. Nah- und Fernkampfspezialisten sind genauso gefragt wie Heiler/innen und Zauberer/innen. Dabei sind viele Charaktere nicht nur auf eine Rolle festgelegt: Bei einem Levelaufstieg kann man sich stets zwischen zwei unterschiedlichen Fähigkeiten entscheiden, in die man investieren möchte – und so den Charakter der jeweiligen Situation anpassen. Wichtig für den Erfolg ist es außerdem, die Übersicht zu bewahren. Das ist in der für MOBAs unüblichen Ego-Perspektive gar nicht so einfach und erfordert umso mehr, dass sich die Teammitglieder/innen über das Geschehen in der Arena gegenseitig auf dem Laufenden halten.

Das Hauptaugenmerk von Battleborn liegt auf den Multiplayer-Modi. Die Kampagne ist mehr als Beiwerk zu verstehen. Hier kann man sich auch dank eines Prologs zunächst mit der Steuerung vertraut machen, bevor man sich ins Multiplayer-Geschehen stürzt. Die Geschichte um den Planeten Solus bleibt dagegen blass. Auch die Missionen bieten nur wenig Abwechslung, meist gilt es alle Gegner in einem Areal zu besiegen.
Bei Battleborn handelt es sich – wie der Titel vermuten lässt – um ein kampforientiertes Spiel. Die Kämpfe selbst sind sehr abstrakt dargestellt: Wurde ein Gegner besiegt, löst sich dieser in Luft auf – auf Blut oder ähnliches wurde verzichtet. Auch das bunte, eindeutig fiktive Setting bietet weitere Distanzierungsmöglichkeiten.

Fazit:

Battleborn verbindet die Action eines Ego-Shooters mit den strategischen Elementen eines MOBAs – und macht vor allem dank seiner einzigartigen, vielfältigen Charaktere viel Spaß. Dabei ist vor allem Teamarbeit gefordert. Aufgrund der kampforientierten Aspekte und des actiongeladenen Gameplays eignet sich Battleborn für Jugendliche ab 14 Jahren.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]2K Games[3]2K Games[4]2K Games[5]Spacetime Studios[6]League of Legends / Riot Games / leagueoflegends.com[7]Riot Games