Spielbeurteilung

Battlefield Hardline

13.04.2015
Drogen, Gangster und korrupte Cops statt Panzer und Soldaten. Battlefield Hardline nimmt Abstand vom typischen Kriegsszenario seiner Vorgänger und präsentiert Mehrspieler-Action in der von kriminellen Banden regierten Großstadt. Der Shooter bleibt seinem Spielprinzip treu, bringt aber auch Neuerungen.

„Miami ist ein Drecksloch“ – „Dann lass es uns sauber machen…“. Polizeineuzugang Nick Mendoza und seine Partnerin Khai Minh Dao sind dem Kopf hinter der neuen Superdroge „Hot Shot“ auf der Spur, während sich der Drogenkrieg in Miami immer weiter zuspitzt. Im Laufe der Ermittlungen muss Nick einsehen, dass der Fall verstrickter ist, als zuerst angenommen. Denn auch die Polizei selbst scheint in Sachen Korruption den Drogendealern in nichts nachzustehen.

Freund oder Feind? In der Kampagne von Battlefield Hardline lässt sich das nicht so leicht sagen.
Battlefield Hardline teilt sich in einen umfangreichen Mehrspielermodus und eine Einzelspieler-Kampagne auf. Die Kampagne ist in verschiedene Zwischensequenzen unterteilt und wird – wie der Mehrspielermodus – aus der Ego-Perspektive dargestellt. In jeder Episode muss man kleinere Teilmissionen erledigen, zum Beispiel liefert man sich mit einem Verdächtigen eine Verfolgungsjagd per Auto oder muss diverse Drogendealer verhaften. Die einzelnen Missionen werden – wie es sich für moderne Krimigeschichten gehört – von actionreichen Zwischensequenzen und lässigen Dialogen begleitet. Die Story in der Kampagne verläuft sehr gradlinig, die Handlungsorte lassen sich daher nicht frei erkunden. Entfernt man sich zu sehr von einem Tatort, wird die Mission abgebrochen. Die Spielenden müssen die Episode dann von neuem beginnen.

Eine Explosion jagt die andere, Schießerei folgt Schießerei – in Battlefield Hardline gibt es immer reichlich Action.
Im Mehrspielermodus stehen sich zwei Fraktionen mit jeweils maximal 32 Spielenden gegenüber. Neu für die Battlefield-Reihe ist das Setting: die Maps orientieren sich nicht an Kriegsschauplätzen, sondern an urbanen Großstädten. Anstelle von Soldaten verschiedener Länder kämpfen diesmal Polizisten gegen Verbrecher. Innerhalb eines Teams gibt es vier verschiedene Klassen, zwischen denen die Spielenden wählen können – Enforcer (Sprengstoffexperte), Sanitäter, Mechaniker und Scharfschütze. Jeder besitzt spezielle Fähigkeiten, die er in das Team einbringen kann. Je nachdem, welchen Server man zum Spielen auswählt, unterscheiden sich die Ziele oder Regeln eines Matches. Ein Ziel kann es beispielsweise sein, gegnerische Flaggen – oder neu: gegnerische Fahrzeuge – einzunehmen. Durch selbsternannte Regeln seitens der Spielenden, wie zum Beispiel, dass nur mit Pistolen geschossen werden darf, kann ein Spielmodus weiter angepasst werden.

Im Spielmodus „Bloody Money“ muss das kriminelle Team Geld an einen bestimmten Ort transportieren. Aufgabe der Polizei ist es, sie daran zu hindern.

Pädagogische Beurteilung:

Der Fokus von Battlefield Hardline liegt auf seinem wettbewerbsorientierten Charakter. Das zeigt sich insbesondere an dem eigens für das Spiel angelegten sozialen Netzwerk namens „Battlelog“. Bei Installation des Spiels wird hier automatisch ein Profil angelegt, das die eigenen Fortschritte in beiden Spielmodi dokumentiert und mit der Community teilt. Gerade das Messen mit anderen Spielenden ist es aber auch, was den Reiz der Battlefield-Reihe ausmacht. Um bei Battlefield Hardline insbesondere im Mehrspielermodus Erfolg zu haben, benötigt man eine gute Hand-Augen-Koordination, Reaktionsgeschwindigkeit und vor allem Konzentration. Die verschiedenen Klassen bringen auch eine taktische Komponente in das Spiel und machen Teamplay unverzichtbar.

Shooter-Neulinge können allerdings mit dem Mehrspielermodus schnell überfordert sein. Insbesondere wenn auf den vergleichsweise kleinen Maps insgesamt 64 Spielende ihr Unwesen treiben, ist die Wahrscheinlichkeit recht hoch, direkt nach dem sogenannten Spawnen, also nach dem Erscheinen auf dem Spielfeld, bereits angegriffen zu werden. Zudem werden im Mehrspielermodus Kenntnisse zur Steuerung und den verschiedenen Spielmodi vorausgesetzt. Wer noch keine oder nur weniger Shooter-Erfahrungen gesammelt hat, ist in der Einzelspieler-Kampagne zunächst besser aufgehoben. Hier kann man zwischen drei Schwierigkeitsstufen wählen und wird in einem Tutorial an die Steuerung langsam herangeführt.

Im Mehrspielermodus sterben die Avatare der Spielenden am laufenden Band. Der Tod der eigenen Spielfigur bleibt aber ohne Konsequenzen, da die Spielenden innerhalb weniger Sekunden erneut in den Kampf ziehen können. In der Kampagne dagegen sind realistische Gewaltdarstellungen deutlich präsent. Wird ein Mensch angeschossen, ist Blut sichtbar und das Gesicht schmerzverzerrt.

Ungewöhnlich für Battlefield wird in der Kampagne von Hardline ein gewaltarmes Vorgehen nicht nur angeboten, sondern auch belohnt. Schafft man es, einen gesuchten Verbrecher zu überwältigen und festzunehmen, erhält man eine höhere Punktzahl, als wenn man ihn erschossen hätte. Zudem hat man beim Vorgehen in vielen Missionen die Wahl: Schleiche ich mich an einer Person vorbei, nehme ich sie fest oder erschieße ich sie – und ziehe so vielleicht Aufmerksamkeit auf mich. Obwohl die Gangster-Story sehr gradlinig und klischeebeladen gestaltet ist, sorgen die Gameplay-Elemente so für Abwechslung.

Fazit:

Der Wechsel vom Kriegsschauplatz zum Großstadtszenario bringt für die Battlefield-Reihe einige Neuerungen mit sich, wie neue Spielmodi im Multiplayer oder die Möglichkeit zum gewaltfreien Vorgehen in der Kampagne. Seinem bewährten, wettbewerbsorientierten Spielprinzip bleibt die Reihe ansonsten mit Battlefield Hardline treu. Aufgrund der realistischen Gewaltdarstellungen ist aus pädagogischer Sicht eine Altersfreigabe nur für Erwachsene angemessen.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Electronic Arts[3]Electronic Arts[4]Electronic Arts[5]EA / DICE[6]Counter-Strike: Global Offensive / Valve

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