Spielbeurteilung

Pokémon Art Academy

13.01.2015
Willkommen in der Pokémon Art Academy! Als neuer Schüler oder Schülerin lernt man hier anhand der kleinen Monster aus den Pokémon-Spielen Grundtechniken des Zeichnens. Die Lektionen von Kunstprofessor Albrecht sind nicht nur leicht verständlich, sondern auch erstaunlich kindgerecht aufbereitet.

In der Pokémon Art Academy lernen die Spielenden Schritt für Schritt, wie man verschiedene Pokémon studiert, zeichnet und später koloriert. Begleitet werden sie dabei von Marc, ebenfalls Schüler der Kunstschule, und Professor Albrecht, der in acht Lektionen grundlegende Zeichentechniken lehrt.

In einfachen Schritten erklärt Professor Albrecht, wie das Arbeiten mit verschiedenen Ebenen funktioniert.
Diese sind in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt: Zunächst beginnt man als Anfänger, danach folgt die Studenten-Stufe, bis man schließlich den Absolventen-Status erreicht hat. Zwischen den einzelnen Stufen wartet eine kurze Abschlussprüfung auf die Spielenden. Zu Beginn sind die Lektionen noch recht simpel, werden im Laufe des Spiels aber Schritt für Schritt immer anspruchsvoller. Auf dem oberen Bildschirm hat man immer die Vorlage für den nächsten Schritt von Professor Albrecht im Blick, während man selbst mit dem Touchpen auf dem unteren Bildschirm zeichnet. In einem Malkasten wird genau angezeigt, welchen Stift, welche Farbe und welche Pinselstärke man als nächstes benötigt. Das Repertoire an Malutensilien wird von Lektionen zu Lektionen erweitert. Nach jeder Lektion erhält man eine von acht Regeln zum Zeichnen von Pokémon, die man sich im Menü jederzeit erneut anschauen kann.

Die Lektionen werden immer anspruchsvoller. Für dieses Bild von Pikachu müssen verschiedene Techniken kombiniert werden.
Neben den Lektionen gibt es in Pokémon Art Academy noch die Spielmodi „Freies Zeichnen“ und „Schnellskizze“. Beim freien Zeichnen stehen den Spielenden sämtliche Malutensilien und Farben zur Verfügung. Hier kann man sich entweder an Vorlagen für weitere Pokémon-Zeichnungen halten oder aber seiner Kreativität einfach freien Lauf lassen. Im Schnellskizzenmodus kann man zwischen den einzelnen Lektionen noch einmal üben, vorgegebene Formen und Farben auf das eigene Blatt (oder hier auf den eigenen Bildschirm) zu übertragen.

Im Modus „Freies Zeichnen“ kann man schon vorhandene Vorlagen benutzen – oder seine eigenen einfügen.

Pädagogische Beurteilung:

Wer denkt, hier werden nur Pokémon bunt ausgemalt, wird schnell eines Besseren belehrt. Pokémon Art Academy schafft es Zeichentechniken kindgerecht aufzubereiten und Schritt für Schritt in leicht verständlichen Lektionen zu vermitteln.

Die Erklärungen sind stets simpel und werden mit vielen Bildern unterstützt. In Dialogen zwischen Professor Albrecht und Marc werden die Spielenden auf weitere Tipps und Tricks beim Zeichnen aufmerksam gemacht. Worauf muss ich beim Schattenwurf achten? Wie funktionieren Schraffuren? Auch die Reihenfolge beim Zeichnen spielt eine wichtige Rolle. Die Spielenden werden motiviert, das Motiv erst einmal in geometrische Formen aufzuteilen und sich so über die Proportionen bewusst zu werden. Erst dann folgen die Konturen, Farbe, Schattierungen – immer vom Groben ins Detail.

Nach jeder Lektion fasst Professor Albrecht noch einmal die Lerninhalte zusammen. So hat man einen guten Überblick, welche Techniken man in der Abschlussprüfung anwenden muss. Hier müssen die Spielenden selbstständig ein Motiv nachmalen, während Professor Albrecht weiterhin mit Tipps zur Seite steht. Nervös sein muss vor der Abschlussprüfung niemand. Denn weder hier noch bei den Lektionen gibt es ein richtig oder falsch. Benutzt man die falsche Farbe oder das falsche Werkzeug, läuft die Lektion trotzdem weiter. Jedes Bild wird als Erfolg angesehen. Dadurch werden die Spielenden zwar nicht demotiviert, allerdings bietet so das Spiel selbst auch keinen direkten Anreiz seine Fähigkeiten zu verbessern, da ein Feedback zur eigenen Zeichnung fehlt. Kommt die Motivation nicht aus der Person selbst heraus, kann Pokémon Art Academy auf die Dauer langweilig werden.

Schade nur, dass der Nintendo 3DS zum Zeichnen teilweise unhandlich ist. Möchte man ihn drehen, damit man eine Kurve besser zeichnen kann, ist der andere Bildschirm im Weg. Häufig berührt man beim Zeichnen aus Versehen andere Knöpfe. Und spätestens nach zwei Zeichnungen schmerzt die Hand, da der dünne Touchpen als Zeichenstift nur bedingt geeignet ist. Aber auch hier hat Pokémon Art Academy die richtige Lösung parat: etwa jede halbe Stunde erinnert das Spiel daran, zwischendurch auch einmal eine Pause einzulegen.

Fazit:

Für malfreudige Pokémon-Fans ist Pokémon Art Academy ein idealer, leicht verständlicher Einstieg in die Grundtechniken des Zeichnens. Als Spiel für zwischendurch ist es allerdings weniger geeignet, hier wird eine ruhige Hand und Konzentration benötigt. Pokémon Art Academy gibt es in deutscher Sprachausgabe, die Erklärungen sind nicht vertont und recht textlastig, sodass sich das Spiel ab einem Alter von 8 Jahren eignet.
Sarah Pützer
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Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Nintendo[3]Nintendo[4]Nintendo[5]Art Academy / Nintendo / nintendo.com[6]Cribster UG[7]Malen mit PLOPP / Terzio / planet-plopp.de

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