Spielbeurteilung

Brick-Force

20.02.2013
Brick-Force ist ein Ego-Shooter in einer Minecraft-Klötzchenwelt zum Selberbauen. Kreativität und schnelle Action haben hier gleichermaßen ihren Platz. Doch Vorsicht vor Kostenfallen! Das Free2Play Game lockt gleich an mehreren Stellen mit kostenpflichtigen Angeboten.

Auf den ersten Blick erscheint die bunte Klötzchenwelt von Brick-Force wie die Umgebung von Minecraft. Ganze Landstriche mit Gebäuden und Bäumen werden mit Hilfe von zahlreichen, verschiedenfarbigen Blöcken dargestellt. Doch in der abstrakten Brick-Welt geht es, anders als im bekannten Open-World-Spiel, weniger um das Erkunden als um das Aufspüren und Ausschalten von Gegnern.

Wie bei Minecraft besteht die Welt bei Brick-Force aus Klötzen.


Brick-Force bietet mehrere Spielmodi, die auch aus anderen Spielen wie Counter-Strike oder Team Fortress 2 bekannt sind. In zwei Teams werden Flaggen erobert („Capture the Flag“), Bomben entschärft („Defusion“), die eigene Basis beschützt („Defense“) oder möglichst vielen Abschüsse gesammelt („Team-Deathmatch“). Jeder Erfolg bringt dabei Erfahrungs- und Force-Punkte, mit denen unter anderem die eigene Ausrüstung verbessert werden kann.

Auf den ersten Blick ein ganz normaler Ego-Shooter...


Was Brick-Force von anderen Ego-Shootern abhebt, ist die Möglichkeit im Baumodus eigene Spielwelten zu erschaffen. Allein oder im Team entstehen dort Block für Block individuelle Level, die hochgeladen und von der gesamten Community gespielt werden können. Dazu stehen über 120 Blöcke („Bricks“) verschiedener Farben und Texturen zur Auswahl. Regelmäßig kommen weitere hinzu. Der Austausch über Spielinhalte, Taktiken sowie der Kontakt zum Support-Team geschehen über das (teilweise) deutschsprachige Forum, ein dazugehöriges (englisches) Wiki und den Chat im Spiel.

...doch neben den verschiedenen Modi, kann man auch seine eigene Welt bauen.


Die genretypische WASD Steuerung, der Baumodus und besondere Spielelemente werden in einem Tutorial zu Spielbeginn kurz erläutert. Der Mehrspieler-Shooter benötigt eine Internetverbindung und einen zuvor eingerichteten Account. Das Free2Play-Spiel kann auch im Browser, ohne vorherige Installation gespielt werden. Mittels Echtgeld können weitere virtuelle Güter und andere Spielvorteile erworben werden.
Christian Knop
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Brick-Force schafft es, die kreativen Möglichkeiten von Minecraft mit einem schnellen und actionreichen Ego-Shooter zu verbinden. Im Spiel(modus) sind daher auch die Fertigkeiten notwendig, die auch von anderen Shootern verlangt werden. Gegner bewegen sich schnell über die teils unübersichtlichen Karten und können plötzlich im Blickfeld erscheinen. Um in den schnellen Runden erfolgreich zu sein sind gute Reflexe, eine ruhige Hand und eine gute Übersicht über die Karte notwendig. Insbesondere der letzte Aspekt ist eine besondere Herausforderung: Im ersten halben Jahr wurden über eine halbe Million Level in der Community erstellt. Dass man sich auf einer vollkommen unbekannten Karte zurecht finden muss, kommt so relativ häufig vor.

Man spielt fast immer in Teams. Dem gemeinsamen Vorgehen kommt daher eine besondere Bedeutung zu. Einzelgänger haben es hier schwerer. Insbesondere bei der Basisverteidigung und beim Schutz des Flaggenträgers (Capture the Flag) muss zusammen gearbeitet werden, um die Spielrunde erfolgreich abzuschließen. Auch im Baumodus setzt sich diese Geselligkeit fort. Hier kann zu acht an einer Map gearbeitet werden. Die Möglichkeiten des Editors sind umfangreich und das actionreiche Spiel wird durch die Anstrengung der Community bunter, abwechslungsreicher und individueller. Damit hebt sich Brick-Force klar von seinen Genre-Kollegen ab und garantiert lang anhaltenden Spielspaß.

Doch auch andere Faktoren erhöhen die Motivation: Errungenschaften und Erfahrungspunkte sind ein Abbild der eigenen Spielerfahrung und ermöglichen Vergleiche mit Anderen. Die erspielten Force-Punkte können in neue Waffen aber auch für kosmetische Veränderungen, wie Hüte, Jacken oder Hosen investiert werden. Zusätzlich können diese aber auch mittels „Tokens“, die man gegen Echtgeld erwerben kann, gekauft werden. Hier sollten Eltern und Jugendliche Abmachungen treffen und sich mit dem Thema Micropaymentauseinander setzen. Die Zahlung per SMS oder Anruf ist sehr einfach und kann bis zu 10€ kosten. Mittels Überweisung oder Kreditkarte können bis zu 80€ mit wenigen Klicks ausgegeben werden. Auch beim kostenpflichtigen Abo für den Premium-Account sollte man achtsam sein. Es verlängert sich automatisch um den zuvor gebuchten Zeitraum (dies können auch 12 Monate sein).

Fazit:

Trotz aller kreativen Möglichkeiten und der bunten Comic-Atmosphäre ist Brick-Force in erster Linie ein Ego-Shooter. Die Darstellung von Gewalt fällt allerdings abgemildert aus: Gegner sterben nicht, sondern gehen K.O., anstatt Blut sieht man nur Sternchen aufsteigen. Die mit Farbkugeln schießenden Waffen sind trotz allem realistisch und das Spiel spannend und schnell. Brick-Force eignet sich daher erst ab einem Alter von 14 Jahren. In jedem Fall wichtig: An Spielpausen denken!
Christian Knop
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Siehe auch

Spielbeurteilung

Minecraft

Minecraft ist ein Phänomen. Ohne Story und mit einfachster 3D-Klötzchen-Grafik begeistert der als Download verfügbare virtuelle „Sandkasten“ Spielende weltweit. Die Spielinhalte entstammen der eigenen Phantasie und Kreativität. Lang anhaltender Spielspaß für alle Altersgruppen.

Spielbeurteilung

Team Fortress 2

Angefangen als Modifikation eines Ego-Shooter hat sich Team Fortress zu einem eigenständigen Spiel entwickelt. Teamorientierte Action und mehrere Spielmodi sowie verschiedene Charakterklassen machen Team Fortress 2 vielschichtig und abwechslungsreich. Reine Erwachsenenunterhaltung.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Brick-Force /Infernum / brick-force.com[3]Brick-Force /Infernum / brick-force.com[4]Brick-Force /Infernum / brick-force.com[5]Mojang[6]Team Fortress 2 / Valve / steampowered.com