Spielbeurteilung

Portal 2

10.05.2011
Willkommen im Aperture Science Testcenter. Hier schlüpfen die Spielenden in die Rolle von Chell, die aus der labyrinthartigen Anlage entkommen möchte. Bei kniffligen physikalischen Rätseln müssen sie buchstäblich um die Ecke denken. Denkspiel und Unterhaltung in einem.


Das Spielprinzip von Portal 2 ist im Grunde sehr einfach. Es gibt zwei Portale, ein blaues und ein orangefarbenes. Was in das eine hineingeht, kommt aus dem anderen wieder heraus. Richtung und Geschwindigkeit bleiben dabei gleich. So kann man etwa die Fallgeschwindigkeit zum Sprung in große Höhe nutzen. Das Praktische daran: die Portale können mit der Portal Gun, einer Art Dimensionskanone, an geeignete Flächen frei platziert werden. Das macht es leicht, Hindernisse zu überwinden. Man bewegt sich einfach durch die Portale zum gewünschten Zielort.
Dieses Spiel folgt auf den Vorgänger "Portal".


Die Spielenden übernehmen die Rolle von Chell, die sich – ohne den genauen Grund zu kennen – im Aperture Science Testcenter wiederfindet. Das ist ein futuristischer Komplex aus Gängen und Testkammern, der aber sichtlich in die Jahre gekommen ist. Begleitet vom tollpatschigen Roboter Wheatley trifft sie auf eine altbekannte Widersacherin, die äußerst nachtragende künstliche Intelligenz GlaDOS (Genetic Lifeform and Disk Operating System). Chell bleibt keine Wahl. Sie muss sich als menschliches Versuchskaninchen den „Tests“ von GlaDOS stellen.
In laborartigen Testkammern, die einem Hindernisparcours gleichen, gilt es mit Hilfe der Portal Gun zum Ausgang zu gelangen. Schrittweise werden neue Spielelemente eingeführt. Dazu zählen farbige Gele, die die Eigenschaften von Oberflächen verändern. Blaues Gel sorgt für einen kräftigen Rückstoß, rotes Gel beschleunigt und weißes Gel verändert Wände und Flächen so, dass dort Portale platziert werden können. Außerdem kommen verschiedene Kuben, Laser, Traktorstrahlen und Lichtbrücken zum Einsatz.
Zukunftsweisendes Design kennzeichnet die Atmosphäre des Spiels.
Zukunftsweisendes Design kennzeichnet die Atmosphäre des Spiels.


Im Vergleich zum Vorgänger Portal ist Portal 2 deutlich umfangreicher angelegt. In neun Kapiteln ziehen die Spielenden von Testkammer zu Testkammer. Im Spielverlauf erfahren sie mehr über Aperture Science und die Entwicklung von GlaDOS. Neu ist auch der Koop-Modus, in dem zwei Spielende über das Internet verbunden oder mit Split Screen gemeinsam an einem Bildschirm die Aufgaben lösen. Sie schlüpfen dabei in die Rollen der Roboter „Atlas“ und „P-Body“, die jeweils zwei Portale platzieren können. Die ihnen gestellten Aufgaben können nur kooperativ gelöst werden.
Aus der Perspektive von Chell begeben sich die Spielenden in die Welt der Portale.
Aus der Perspektive von Chell begeben sich die Spielenden in die Welt der Portale.

Tobias Miller
Dieses Spiel wurde getestet von:

Pädagogische Beurteilung:

Portal gelang 2007 ein seltenes Kunststück: das Spiel begeisterte Presse, Gamer sowie Pädagoginnen und Pädagogen gleichermaßen. Ausschlaggebend war die innovative Kombination aus Denkspiel und First-Person-Shooter. Entsprechend hoch war die Erwartungshaltung an Portal 2. Und der aktuelle Titel enttäuscht nicht. Es gelingt ihm die Originalität von Portal zu bewahren und gleichzeitig neue Spielelemente und damit neue physikalische Rätsel einzuführen. Das hält die Motivation der Spielenden hoch. Zusätzliche Spannung wird durch die Hintergrundgeschichte aufgebaut, die die ein oder andere Überraschung parat hält. Der bissig-ironische Humor von GlaDOS sorgt dabei für kurzweilige Unterhaltung.

Portal 2 spricht auf diese Weise all diejenigen an, die sowohl Actionspiele mögen als auch gerne Rätsel lösen. Eine Affinität gegenüber Science-Fiction-Geschichten sollten sie aber mitbringen. Und auch etwas Ausdauer. Denn Portal 2 ist kein wirklich einfaches Spiel. Zwar fällt der Einstieg leicht, die Spielaufgaben werden aber schnell komplexer und schwieriger. Das räumliche Vorstellungsvermögen der Spielenden wird in hohem Maße beansprucht. Sie müssen regelrecht um die Ecke denken, im wörtlichen Sinne (wie komme ich von A nach B) und im sprichwörtlichen Sinne (phantasievolle und kreative Lösungen finden). Auch weil viel Geschicklichkeit gefragt ist, klappt nicht alles beim ersten Versuch, größere Frustrationserlebnisse bleiben aber aufgrund großzügig gesetzter Speicherpunkte aus.
Das macht Portal 2 vor allem für jugendliche und erwachsene Tüftler interessant. Für Kinder unter zwölf Jahren ist das Spiel dagegen nicht geeignet. Zwar kommt Portal 2 weitestgehend ohne die Darstellung körperlicher Gewalt aus, die Spielumgebung kann aber von Kindern als beengt und bedrohlich empfunden werden. Spielende sollten darüber hinaus die Ironie in GlaDOS´ Äußerungen und Methoden verstehen.

Fazit:

Insgesamt stört es wenig, dass Portal 2 grafisch nach heutigem Standard kein Hochglanzprodukt ist und das Spiel strikt linear abläuft. Portal 2 überzeugt durch Spieldynamik und die kognitiven Herausforderungen. Ein echter Gewinn ist der Koop-Modus. Er verlangt Problemlösekompetenz so wie sie heutzutage vielerorts gefordert wird, nämlich als Ergebnis von Teamarbeit.
Für Langzeitmotivation sorgte beim Vorgänger Portal übrigens der Map-Editor. Schnell bildete sich eine Fangemeinde, die neue Spielaufgaben im Internet veröffentlichte. Vergleichbares hat der Hersteller auch für Portal 2 angekündigt.
Tobias Miller
Dieses Spiel wurde beurteilt von:

Siehe auch

Spielbeurteilung

Portal

Das im Stil eines First-Person-Shooters gehaltene "Portal" lässt sich keinem der klassischen Spiel-Genres eindeutig zuordnen. Es ist Action-Adventure und Denkspiel zugleich. Neue Maßstäbe setzt das Spiel durch komplexe Aufgabenstellungen, die nur mit Hilfe des "Portal-Effekts" zu lösen sind.

Spielbeurteilung

Q.U.B.E.

Schnelle Auffassungsgabe und eine Vorliebe für futuristische Umgebungen. Wer das mitbringt, dürfte an Q.U.B.E. seine Freude haben. Das von einer Gruppe von Studierenden entwickelte Denkspiel adaptiert gekonnt Elemente der Spielreihe Portal. Dass es in Q.U.B.E. eigentlich um Physik geht, merkt man kaum.

Spielbeurteilung

Quantum Conundrum

Quantum Conundrum fordert nicht nur räumliches Denken, sondern spielt auch mit Schwerkraft und Zeit. Die Rettung des wirren Wissenschaftler-Onkels gelingt mit einem guten Blick für seine Umgebung, Geschicklichkeit und Freude am Knobeln. Neuer Stoff für Portal-Fans.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Portal 2 / Electronic Arts / store.steampowered.com[3]Portal / Electronic Arts / igdb.com

5 Kommentare

Tobias Miller (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Portal gelang 2007 ein seltenes Kunststück: das Spiel begeisterte Presse, Gamer sowie Pädagoginnen und Pädagogen gleichermaßen. Ausschlaggebend war die innovative Kombination aus Denkspiel und First-Person-Shooter. Entsprechend hoch war die Erwartungshaltung an Portal 2. Und der aktuelle Titel enttäuscht nicht. Es gelingt ihm die Originalität von Portal zu bewahren und gleichzeitig neue Spielelemente und damit neue physikalische Rätsel einzuführen. Das hält die Motivation der Spielenden hoch. Zusätzliche Spannung wird durch die Hintergrundgeschichte aufgebaut, die die ein oder andere Überraschung parat hält. Der bissig-ironische Humor von GlaDOS sorgt dabei für kurzweilige Unterhaltung.

Portal 2 spricht auf diese Weise all diejenigen an, die sowohl Actionspiele mögen als auch gerne Rätsel lösen. Eine Affinität gegenüber Science-Fiction-Geschichten sollten sie aber mitbringen. Und auch etwas Ausdauer. Denn Portal 2 ist kein wirklich einfaches Spiel. Zwar fällt der Einstieg leicht, die Spielaufgaben werden aber schnell komplexer und schwieriger. Das räumliche Vorstellungsvermögen der Spielenden wird in hohem Maße beansprucht. Sie müssen regelrecht um die Ecke denken, im wörtlichen Sinne (wie komme ich von A nach B) und im sprichwörtlichen Sinne (phantasievolle und kreative Lösungen finden). Auch weil viel Geschicklichkeit gefragt ist, klappt nicht alles beim ersten Versuch, größere Frustrationserlebnisse bleiben aber aufgrund großzügig gesetzter Speicherpunkte aus.
Das macht Portal 2 vor allem für jugendliche und erwachsene Tüftler interessant. Für Kinder unter zwölf Jahren ist das Spiel dagegen nicht geeignet. Zwar kommt Portal 2 weitestgehend ohne die Darstellung körperlicher Gewalt aus, die Spielumgebung kann aber von Kindern als beengt und bedrohlich empfunden werden. Spielende sollten darüber hinaus die Ironie in GlaDOS´ Äußerungen und Methoden verstehen.

Insgesamt stört es wenig, dass Portal 2 grafisch nach heutigem Standard kein Hochglanzprodukt ist und das Spiel strikt linear abläuft. Portal 2 überzeugt durch Spieldynamik und die kognitiven Herausforderungen. Ein echter Gewinn ist der Koop-Modus. Er verlangt Problemlösekompetenz so wie sie heutzutage vielerorts gefordert wird, nämlich als Ergebnis von Teamarbeit.
Für Langzeitmotivation sorgte beim Vorgänger Portal übrigens der Map-Editor. Schnell bildete sich eine Fangemeinde, die neue Spielaufgaben im Internet veröffentlichte. Vergleichbares hat der Hersteller auch für Portal 2 angekündigt.

11.05.2011 um 09:10
Nico, 14 schreibt:

Das Spiel hat eine gute Grafik.Um das Spiel durch zu Spielen muss man Nachdenken. Ist ab 12 Jahren geeignet Der Einstieg ist schwer aber nach einer weile wenn man sich eingefunden hat macht es spaß.

03.11.2011 um 14:25
Lucas,14 schreibt:

Ich fand gut das es eine gute grafik hat der spiel einstieg fällt einem fan von Portal einfach anderen wahrscheinlich nicht. Das spiel hat, finde ich , hat ein langes intro am anfang.Indem spiel braucht man Logisches denken und tacktisches denken. Für mich selbst war der einstieg nicht einfach daher wurde das spiel langweilig.Das spiel ist für Portal fans sehr empfehlenswert.das sage ich weil ein portal fan neben mir sahs und sofort damit klar kam.

04.11.2011 um 12:54
connor,14 schreibt:

In diesem Spiel fand ich die Effekte ,grafik und die Steuerung gut. Empfehlen würde ich es den kinder und den Jugentlichen, weil sie spaß am Taktische vorgehen und am logischen denken haben. Am Anfang ist es noch schwierig ,aber wenn man es schon länger hat macht es auch mehr Spaß.Insgesamt hat mir das Spiel gut gefallen.

04.11.2011 um 13:32
Emanuel schreibt:

--DIE PORTAL REIHE--

Portal 2 ist das absolut beste was ich jemals spielte.
Jedoch empfehle ich, Portal1 vorher zu spielen.

1. lernt man dort die Techniken und Fortbewegung durch Portale,
2. Lernt man die Geschichte von Anfang an kennen
3. Man hat mehr Gefühle gegenüber den Charakteren, z.B. Geschütztürme und
GLaDOS.

Des Weiteren empfehle ich „Lab Rat“ vorher zu lesen. Es lässt einen manches besser verstehen z.B. die „Ratmann-Verstecke“ und GLaDOS.

---HINWEIS---

Wer also Lust hat die Geschichte selbst zu erleben und kleine Details zu finden, sollte meinen Kommentar lieber nicht weiterlesen.

---DIESEN ABSATZ NICHT LESEN---

Chell, die Protagonistin war am „Bring-deine-Tochter-zur-Arbeit-Tag“ mit ihrem Vater in der Anlage. Wie GLaDOS schon in Portal1 sagte,
hatte sie ALLE ausgenommen einen, jedoch nicht Chells Vater mit Neurotoxien ermordet.
Eine Fantheorie besagt, dass die die noch halbwegs am Leben waren, in Begleiterwürfel gebracht wurden. Dies könnte von Testkammer 17 in Portal1 bestätigt werden, allerdings zeigt das Commic „Lab Rat“ eine Längere Zeitperiode in welcher der Würfel mit dem an geteilter Persönlichkeit leidenten Doug Ratmann unterwegs ist. Somit ist wohl der sprechende Begleiterkubus auch nur Halluzination.

---MEINE SCHLUSSWORTE---

Schlussendlich epfehle ich jedoch jedem Portal1 und Portal2 zu spielen, genauso wie die dazugehörigen Mods Portal Storrys Mel, Portal Pro, Rexaura, Portal Still Alive PC Version und Co zu spielen.

20.08.2021 um 16:47