Spielbeurteilung

Call of Duty 4 – Modern Warfare

17.12.2007
Auf der Games Convention war es noch eine Enttäuschung, denn es gab keine stabile Version dieses Spiels von Infinity Ward zu sehen. Stattdessen wurde das Spiel den Spielern mit einem Trailer schmackhaft gemacht. Mittlerweile ist Call of Duty 4 erschienen.
"Call of Duty 4" ist ein First-Person-Shooter. Das Szenario spielt nicht, wie der Vorläufer "Call of Duty 2", zur Zeit des 2. Weltkrieges, sondern es geht um den heutigen Konflikt in den östlichen Ländern.

Der Spieler schlüpft bei dem fiktiven Szenario eines Nahostkonflikts in verschiedene Rollen. Zum einen ist er als Soldat auf dem direkten Schlachtfeld in Aserbaidschan, zum anderen ist er mit seinem KI-gesteuerten Team an kleinen Nebenmissionen beteiligt, wie z.B. dem Retten eines wichtigen Informanten in Russland.

Die Schauplätze sind real existierende Städte. Durch die beeindruckende Grafik wirken sie sehr lebendig und sehr anschaulich.

Der Einzelspielermodus

Der Spieler wird anfangs eines kleinen Trainings unterzogen. Dort wird für jeden ein Schwierigkeitsmodus empfohlen. Nachdem man diesen ausgewählt hat, geht es schon los.

Das Spiel selbst beginnt mit einem Prolog. Man befindet sich in einer Stadt in einem Oststaat, wie die Umgebung vermuten lässt. Zwei Söldner tragen den Spieler zu einem Auto und werfen ihn dort hinein. Danach wird er zwangsweise durch die Stadt geführt. Im Auto sitzen ebenso vermummte Personen, die bewaffnet sind. Es scheint einen Putsch gegeben zu haben. Im Prolog kann der Spieler nicht eingreifen und muss zusehen wie selbst der Präsident des Staates am Pranger erschossen wird.

"Call of Duty 4: Modern Warfare" ist ein extrem gut inszeniertes Spiel, jedoch nur für Erwachsene geeignet.

Danach nimmt die Geschichte ihren Lauf. Es geht darum die Welt zu „retten". Die verschiedenen Missionen vervollständigen nach und nach die Geschichte. Rückblicke in die Vergangenheit lassen den Spieler im Laufe des Spielens immer mehr erahnen, was passieren wird und was er dagegen tun muss. Aber eines ist sicher... Einzelkämpfer, die nur aufs Ballern aus sind, sind fehl am Platz. Es wird zwar viel geschossen, aber ohne die Teamkameraden kommt man doch nicht sehr weit. Jedoch will ich nicht zu viel von der Story hier verraten.

Der Mehrspielermodus

Der Multiplayer-Modus gilt als Klassiker auf LAN-Parties und im E-Sport. Meist wird in zwei Teams gespielt, deren Ziel es ist, über Abschüsse Punkte zu gewinnen.

Im Mehrspielermodus stehen die gängigen Spielarten, die ein Online-Spieler sucht, zur Verfügung. Interessant ist das Ranking-System, bei dem man sich neue Waffen und Fähigkeiten erspielen kann. Die Szenarien sind an den Einzelspielermodus angelegt.

Schade ist jedoch, dass es keinen kooperativen Modus gibt, wo Spieler gemeinsam, Seite an Seite, das Szenario des Einzelspieler-Modus nachspielen können. Somit ist man dort weiterhin auf eine computergesteuerte KI angewiesen. Vielleicht wird solch ein Modus ja noch nachgereicht.
Platzhalter
Dieses Spiel wurde getestet von:

Siehe auch

Michael Kunczik (2012):

Wirkungen gewalthaltiger Computerspiele auf Jugendliche

Die Diskussion um mediale Gewalt ist so alt wie die Medien selbst. Die Debatte fokussierte insbesondere digitale Spiele, die als interaktives Medium das Interesse der Forschung weckten.

Bildnachweise

[1]Spielbar.de[2]Call of Duty 4: Modern Warfare / Activision / Steampowered.com[3]Call of Duty 4: Modern Warfare / Activision

5 Kommentare

Florian Haase schreibt:

Klasse Spiel…

Ich habe schon sehr lange kein solch atmosphärisches und fesselndes Spiel wie dieses gespielt. Der Einzelspieler-Modus fesselt einen, nicht nur wegen der tollen Grafik, sondern aufgrund der einzigartigen Geschichte. Meiner Meinung nach ist es ein super Spiel, und ich kann jedem Erwachsenen nur empfehlen, es zu spielen. Die Alterseinstufung ist völlig gerechtfertigt und sinnvoll. Ich denke eine niedrigere Einstufung durch eine entschärfte Version des Spiels hätte diese Atmosphäre zerstören können. Die Grafikdetails und der Sound sind einzigartig.

Im Mehrspielermodus kommt es für mich persönlich nicht auf tolle Grafik an, sondern um das Teamspiel-Gefühl, und das ist ebenso gut. Positiv zu erwähnen ist, dass „Call of Duty 4“ sich mit weniger Leistung auch noch super spielen lässt und sich somit für jeden, zur Zeit handelsüblichen Rechner, spielbar macht.

14.11.2007 um 17:09
Tobias Miller (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Diskussionsstoff...

Sehr interessant ist diese Diskussion unter Gamern über Call of Duty 4. Es wird über „Ethik und Moral“ gesprochen und darüber, wie Gamer mit Titeln wie Call of Duty umgehen. Ist es einfach nur ein Spiel? Oder sollte man einmal darüber nachdenken, was man da eigentlich spielt?
http://seniorgamer.blogspot.com/2007/11/ethik-und-moral-call-of-duty-4.html

14.11.2007 um 18:56
Gilles schreibt:

[...] an den Bildschirm gefesselt (sofern die zeit dies zulässt). Durch die Blogosphere ziegelt es an positiven Kritiken und gefesselten [...]

22.11.2007 um 15:44
Spieleforscher schreibt:

Ich fände es gut, wenn auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung die Spielebeurteilung selbst schon einen kritischen Blick (Moral, Propaganda etc.) liefern würde. Hier wird es vollkommen der Diskussion (die sehr gut ist) überlassen. So, wie es jetzt ist, wäre der Begriff Spielebeschreibung fast passender. Beurteilt werden Spielelemente wie das Fehlen des Co-op Multiplayers, nicht der Inhalt.

26.11.2007 um 15:43
Tobias Miller (Redaktion spielbar.de) schreibt:

Lieber Spieleforscher,
selbstverständlich ist es das Anliegen von spielbar, Computerspiele kritisch zu betrachten, was wir in unseren (redaktionell verfassten) Beurteilungen auch tun. Wir bieten aber auch allen Gamern die Möglichkeit, ihre Spiele - wie im vorliegenden Fall - auf spielbar.de vorzustellen und ihre Meinung dazu kundzugeben. Der Text oben zu Call of Duty 4 ist in der Tat eine Spielbeschreibung und auch als solche gedacht. Dass die Beurteilung des Spiels der Diskussion überlassen wird, ist vollkommen beabsichtigt, da wir verschiedenen Sichtweisen und Standpunkten Platz bieten wollen. Auch aus diesem Grund vielen Dank für Ihre Anmerkung.

27.11.2007 um 13:24